Städtebaulicher Ansatz:
Das Grundstück liegt in der begehrten Südvorstadt von Leipzig, ein Viertel das durch eine gründerzeitliche Blockrandbebauung geprägt ist. Hauptachse bildet die belebte Karl-Liebknecht-Straße, die sich mit ihren zahlreichen Bars, Cafés und Läden auf 2,5 km aus dem Stadtzentrum heraus nach Süden erstreckt. Senkrecht zu ihr übernehmen wichtige Querstraßen die Erschließung des Quartiers. Eine von ihnen ist die Kurt-Eisner-Straße – eine wichtige Verbindung des Leipziger Westens mit den östlichen Bezirken. Die Wohngebäude in der Kurt-Eisner-Straße 50 wurden 1889 errichtet. Sie umfassten ein sechsgeschossiges Vorderhaus und ein fünfgeschossiges Hinterhaus, welches nach Aktenlage des Archivs im Krieg zerstört wurde. Der Neubau ist auf dem Fußabdruck des Hinterhauses der Vorkriegsbebauung entstanden. Das Stadtplanungsamt hatte 2019 diesem Vorschlag im Zuge einer Untersuchung zur Machbarkeit zugestimmt. Erschlossen wird das neue Gebäude über eine Durchfahrt im Vorderhaus.
Architektonisches Konzept:
Es entstehen sechs Geschosse, wobei das Erdgeschoss als reines Erschließungsgeschoss für die Wohnungen und zur oberirdischen Unterbringung der notwendigen Stellplätze entworfen wird. Schnell war klar, dass bei der vorliegenden Bruttogeschoßfläche von 148 m 2 nur eine Wohnung pro Geschoss entwickelt werden soll. Das Viertel ist besonders beliebt bei Familien und Wohngemeinschaften, für die oft bezahlbarer Wohnraum mit mehreren Zimmern fehlt. Die 126 m² großen Fünf-Zimmer-Wohnungen in der Kurt-Eisner-Straße 50A sind daher für diese Zielgruppe konzipiert – durch einen sehr effizienten Grundriss können hier bis zu fünf Personen leben.
Das entspricht einem Flächenverbrauch von nur 25,2 m² pro Bewohner:in, bei fünf, und 31,5 m², bei vier Personen. Das liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 55,4 m² Wohnfläche pro Bewohner:in (ohne Wohnheime) (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2022). Die Grundrissgestaltung
sieht eine minimale Verkehrsfläche vor und sorgt nicht zuletzt dadurch für eine maximale Wohnqualität.