Wohn- und Geschäftshaus Zentralstrasse
Innerhalb des durch die typischen Bauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts geprägten, kleinparzelligen Blockrandquartiers, stellt die Liegenschaft an der Ecke Zentralstrasse/ Bremgartnerstrasse eine der grossmassstäblichen Ausnahmen aus den 60er- und 70er-Jahren dar. Dem Gebäude fällt dadurch eine Sonderstellung zu.
Auf städtebaulicher Ebene sind es kleine Massnahmen in Form schiefwinkliger Erkerausstülpungen, welche den Hochbau im Strassengeviert verorten und die bewegte Fassadentektonik etablieren. Für die überformende Massnahme am Kopfbau, die ergänzenden Aufbauten des Flachbaus und Attikageschosses und schliesslich für die raumdefinierenden Wände der Wohnungen wird die bewegte Wand zum Leitmotiv.
Das Gebäude wird auf seine Grundstruktur zurückgebaut, welche als generierendes Prinzip sowohl für die Fassaden als auch den Zuschnitt der Wohnungen massgebend ist. Durch die Bewegtheit der inneren Wände kann das für Wohnungsbau ungünstige Achsmass und starre Stützenraster umspielt werden. Bestehende Stützen werden in die neuen Wände integriert oder freigestellt. An der tiefsten Stelle des Langbaus ermöglicht der sich über vier Geschosse nach oben entfaltende Lichthof jeweils zwei Durchstosswohnungen. Deren Tiefe von beinahe 24 Metern wird dabei in einen mehrfach geknickten Bewegungs- und Aufenthaltsraum umgewandelt. Der Lichtkörper entwickelt sich über die Geschosse als Oblicht in überhohen Räumen hin zu einem raumhohen Lichthof. Ab dem dritten, respektive vierten Obergeschoss entstehen durch die Staffelung der Aufbauten zur Erika- und Bremgartnerstrasse vorgelagerte Terrassen. Eine gemeinsame Dachterrasse für den Kopfbau ergänzt dessen Wohnungen mit einem wertvollen Aussenraum. Die Hochparterresituation im Langbau wird in Form von Studios und Stadthausmaisonetten als Wohnraum genutzt, während sich im Erdgeschoss des Kopfbaus vier Gewerberäume zur Zentralstrasse hin adressieren.