:terra nova Biosphärenband
Auszeichnung Klimaanpassung und Nachhaltigkeit
Landschaftsarchitekturpreis 2017
Der Rhein-Erft-Kreis westlich von Köln ist wesentlich durch Braunkohletagebaue geprägt und wandelt sich ständig. Die industriellen Eingriffe lassen bizarre, einzigartige Bilder und Landschaftsabschnitte entstehen. Deren Qualitäten sind identitätsstiftend für die Region und ihre Bewohner und müssen weiter entwickelt und ergänzt werden. Die Verantwortlichen für die Regionale 2010 haben deshalb in Zusammenarbeit mit den Kommunen Bergheim, Bedburg, Elsdorf und dem Rhein-Erft-Kreis einen Kulturlandschaftswandlungsprozess angestoßen.
Ziel war es, die vorhandene, durch die Braunkohletagebaue überformte Landschaft in eine Energiekulturlandschaft, eine Landschaft nach der Kohle zu transformieren.
Die Bandtrasse wird zum BiosphärenBand und zum zentralen Rückgrat des Energieparks Rhein-Erft. Als Rückgrat des Energieparks Rhein-Erft symbolisiert das BiosphärenBand die Energieströme und stofflichen Umwandlungsprozesse. Die Bandtrasse wird in ihrer künstlichen Ausprägung weiter überformt und erzählt in Sequenzen die Geschichte der Geologie der Erde und der Entstehung von Braunkohle im Hambacher Flöz. In dem das BiosphärenBand die vorhandenen Landschaftszüge kontrastiert, macht es deren Eigenarten um so deutlicher. Wo die Börde offen und unbewaldet ist, zeigt das Biosphären Band Waldgesellschaften. Wo auf der Ville Gehölzflächen liegen, arbeitet das Band mit niedrigen Vegetationsformen. Großzügige Öffnungen im Damm an ausgewählten Orten lassen wechselseitig immer wieder Ein- und Ausblicke aus den Landschaftsräumen des BiosphärenBandes und der umgebenden Energielandschaft zu. Das Profil des BiosphärenBandes weitet sich an ausgewählten Stellen zum Landschaftsfenster. Der Raum wird heller und weiter, die Blicke der Besucher werden auf die angrenzenden Landschaftszüge gelenkt.
Das System der InfoBoxes und Gangways als Orte der Information und Markierung spannt den gesamten :terra nova Raum als Energielandschaft auf und zeigt die strukturellen und funktionalen Zusammenhänge der Energieregion. Sie sind wichtige Knoten- und Ereignispunkte und dienen als architektonische Zeichen des Gesamtraumes.
An diesen Orten sollen die jeweils spezifischen Inhalte und Themen vermittelt und ein Dialog mit den Besuchern erreicht werden. Sie sollen sowohl Aufenthaltsorte als auch Start- und Endpunkte einer Tour durch die Energielandschaft werden.
An strategisch wichtigen Stellen weisen sie auf historische oder zukunftsweisende Beziehungen zur Energielandschaft und zum Energiekreis Rhein-Erft hin und vermitteln den Besuchern diese Orte. Von weit her sichtbar dienen sie als Landmarken in der Energielandschaft. Nicht zuletzt sind sie Orte hoher Attraktivität für den Tourismus und die Naherholung.