Condé Nast Verlag
Nach der Verlagerung der Chemischen Institute der TU München nach Garching stand auf dem Gelände der Alten Chemie eine großzügige, innerstädtisch hochverdichtbare Fläche zur Verfügung, in der neue Stadtachsen wie die Bonifazkirche aufgenommen und mit dem Grünzug des Alten Botanischen Gartens verknüpft werden konnten. Teile der unter Denkmalschutz stehenden Bausubstanz aus den 50er Jahren wurden erhalten und mit neuen Funktionen ergänzt.
Das Verlagsgebäude von Condé Nast konnte in die vorhandene Bausubstanz eingefügt werden. Die großzügigen Foyerbereiche des ehemaligen Hörsaalgebäudes dienen nun als Empfangs- und Konferenzraum sowie als Verbindungsbau zwischen den einzelnen Verlagsbereichen. Der für die 50-er Jahre charakteristische und den Straßenraum bestimmende, eingeschossige Riegel konnte somit erhalten bleiben. Die Fassade wurde den heutigen Schall- und Energiewerten angepasst.
Die Büroräume von Condé Nast nehmen Großraum-, Team- und Zellenbüros auf, lange Tische für Teamarbeit und die vorherrschende Farbe weiß prägen die Räume, die untereinander in größtmöglicher Transparenz verbunden sind. Vollglastüren und gläserne Trennwände mit minimierten Profilen öffnen sich zu den Fluren, die von Kommunikationszonen mit Teeküchen in warmen Holztönen begleitet werden.
Während der Bauphase konnte ohne Eingriffe in die Bausubstanz ein Teil der benachbarten, ursprünglich für das Wohnen geplanten Lofts in das Raumkonzept mit integriert werden, und so bestätigte sich der klassische Loftanspruch von reversiblem Wohnen und Arbeiten.
Die Fassade der Büroräume versucht den besonderen Schallschutzanforderungen der innerstädtischen Lage durch die Anordnung von Kastenfenstern Rechnung zu tragen und ermöglichen eine natürliche Be- und Entlüftung auch bei starkem Straßenverkehr.
Das Erdgeschoss des Verlaggebäudes öffnet sich dem Straßenraum mit einem auch für das Publikum zugängliche Cafe und einem kleinen Lebensmittelshop.
(Text by Steidle Architekten, München)