Kolumbarium Memorial
Die eigentliche Bedeutung des lateinischen Wortes ist Taubenschlag. In der Antike wurden die seit etwa 50 vor Christus um Rom und Neapel entstandenen Bestattungsräume als Columbarium bezeichnet, weil sie mit ihren für die Urnen bestimmten Wandnischen an Taubenschläge erinnerten.
Die Urne mit der Asche des Verstorbenen wird in einer Wandnische beigesetzt. Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre. Nach der Beisetzung wird die Nische mit einer Abdeckplatte verschlossen. Die einzelnen Wandnischen im Kolumbarium können verschiedene geometrische Formen haben. Gepflegt wird die Anlage immer vom Friedhofsträger.
Der geplante Standort des Kolumbariums befindet sich am Ende der Hauptachse der denkmalgeschützten Friedhofsplanung des Stadtdirektors Schomburg von 1910. In dem Gebäude werden 192 Urnen aufbewahrt, außerdem bildet es einen Ort des Abschiedes und der Stille für die Angehörigen.
Der realisierte Pyramidenstumpf sollte zugleich einladend, als auch beschützend wirken.
Dafür wurden von drei wichtigen Zugangsachsen drei große, offene Zugänge geschaffen, die die umgebene Natur in das Gebäude hineinziehen. Es wird über breite „Natursteinbrücken“ betreten, die die umlaufende Regenwasserrinne kreuzen. Oberhalb der Eingänge gibt es Glasbänder, die den Pyramidenstumpf symmetrisch in vier Teile zerlegen.
Im Inneren wird durch Holzlisenen eine Tragkonstruktion für die Urneneinstellplätze geschaffen. Diese Lisenen verlaufen bis unter die decke (Dach). Der Innenraum erhält damit ein starke plastische Gliederung.
(Text by Hass+Briese Architekten)