Haus Santer
Im Dorf. Mitten im Dorf. Mit den Nachbarn Wange an Wange, fast deren Atem spürend, entsteht privates. Persönliches. Uneinsehbares. Eine Höhle ist der dezidierte Wunsch des Bauherrn, Luft und Licht sind die Sehnsüchte der Bauherrin. Das Resultat: gebaute Wunschumsetzung. Für beide. Das Umliegende kennen, wertschätzen und doch das Eigene machen. Ziehen und drehen, die Sprache der Alten verstehen. Ihre Mittel kennend, sie aber nicht dumm imitierend, sondern respektvoll interpretierend. Verzerren, verdrehen, das Wertvolle drin sehen. Tritt nicht von der Strasse zurück, weich nicht von Trauflinie und Firsthöhe ab! Eh klar. Eh gut. Eh keine Diskussion. Nicht ausmachbar, was daran nicht genehmigbar sein sollte. Also! Bauen!
Grosszügigkeit unterm betonierten Satteldach, abgehoben von Strasse, Parkplatz und Passanten. Eine Aktivitätszone ohne Einschränkung und doch mit Rückzugspotential. Meine Kiste, deine Kiste oder treffen wir uns dazwischen?
Darunterliegend die Ruhezone, mit einem Kämmerchen für alle. Die wollen. Und da sind.Die samtene Intimität von Sichtbeton im inneren, aussen ein schwarzes, hölzernes Kleid. Gezielt gesetze Öffnungen, und hermetisch, wo Bedarf. Schwarze Hülle für lichte Welten. Platz für zwanzig räder, zwei Dickköpfe und tausend Ideen.
Das kleine Schwarze für mitten im Dorf. Gehört schon dazu.
© Tara - Arch. Heike Pohl