Rosa Luxemburg Stiftung
International Open 2-phase Competition, 2015
Das vorgeschlagene Grundstück für die Niederlassung der Rosa Luxemburg Stiftung, an der Straße der Pariser Kommune und nahe der Spree, ist in der Enwicklung eines neuen Stadtviertels mit inbegriffen, (in der Nachbarschaft von Friedrichshain - Kreuzberg) und soll zu einer auffaltenden Belebung der Gegend dienen.
Entwurfskonzept
Das Projekt des Gebäudes für die Rosa Luxemburg Stiftung beruft sich auf den für dieses Grundstück nach Bauvorschriften möglichen Umfang. Es handelt sich um ein Quader, das in Beziehung zu den verschiedenen Spannkräften (Eigenschaften und Kräften) der Umgebung und den unterschiedlichen Programmerfordernissen leichte Veränderungen eingliedert, die es vom generischen Zustand abgrenzen, und ihm erlauben, die komplexe Stadtumgebung anzusprechen und gleichzeitig dem Gebäude einen seinem Zweck entsprechenden repräsentativen Charakter zu bieten.
Der besonders anspruchsvolle Standort an der Straße der Pariser Kommune steht unter verschiedenartigen Spannungen an den jeweiligen Seiten: Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, stehen das Dienstgebäude der Bundespolizei und der Ostbahnhof; an der Nordseite werden die tieferen Etagen zum Teil von den höher gelegenen Bahngleisen verdeckt, die zum Bahnhof führen; an der hinteren Seite wird die Stiftung mit dem Gebäude des Historischen Postbahnhofs konfrontiert; und zuletzt, an der Südseite und in Richtung Spree, finden wir einen offenen Bereich, für den ein Platz vorgesehen wird.
In Hinsicht auf diese verschiedenen Situationen der unmittelbaren Umgebung, zieht sich das Erdgeschoss zurück und öffnet sich zur Straßen- und Südseite. Damit wird eine offene Galerie in L-Form erzeugt, die den Haupteingang an der Straße der Pariser Kommune bildet, und an der Südseite den öffentlichen Platz durch die Galerie bis ins Innere der Stiftung verlängert.
Nutzungskonzept
Das Eingangserdgeschoss und die erste Etage, die hauptsächlich Veranstaltungen unterbringt, sowie die letzte Etage, die Bibliothek und Archive beherbergt, sind den öffentlichen Funktionen und Aufgaben der Stiftung zugeordnet.
Der mittlere Körper besteht aus der Wiederholung vom freien Grundriss, der eine große Freiheit und Flexibilität für die Organisation des Arbeitsraums im Sinne einer kreativ gestaltbaren “Bürolandschaft” erlaubt, von der aufgeteilten Zusammenstellung bis hin zur Ungebundenheit.
Der Kern des Gebäudes ist hohl, und erzeugt damit einen hohen Raum, der alle Etagen verbindet. In diesem Raum befindet sich eine spiralförmige Treppe, die vom Erdgeschoss bis unter das Dach führt, und damit einen gemeinsamen und gemeinschaftlichenWeg bildet, der die Beziehungen und den Austausch untereinander innerhalb der Stiftung verstärkt.
Gleichzeitig werden an allen Seiten des Gebäudes Terrassen in den verschiedenen Stockwerken abwechselnd eingegliedert, die als Ergänzung der Gemeinschaftsräume sowie Versammlungsräume dienen, und ausserdem als Aussichtspunkte den weiten Blick in die Umgebung erlauben.
Struktur und Nachhaltigkeit
Der Bau besteht aus zwei Ringen von Pfeilern, die den verschiedenen Etagen Halt bieten. Der äußere Ring, gebildet aus schlanken doppelten Pfeilern, in Abschnitte von ca. 3 Metern voneinander getrennt, unterstreicht die Vertikalität der Fassade und prägt das Bild der Stiftung. Dieser Ring dient gleichzeitig als Stütze für eine textile Haut, die aus beweglichen einziehbaren Markisen besteht, und die das Innere des Gebäudes vor der direkten Sonneneinstrahlung schützt. Bei ausgestreckten Markisen verzerrt diese textile Haut die Strenge des Baukörpers in einem feinsinnigen Spiel von schrägen Vorsprüngen.
Der andere Ring, bestehend aus grösseren Pfeilern in Abständen von 6 Metern, organisiert einen 6 Meter breiten Ring, in dem Arbeitszimmer eingeteilt werden. Rund um den Kern mit dem hohen Hohlraum, der sich durch alle Stockwerke zieht, führen die gemeinsamen Gänge.
Treppe, Aufzüge und Sanitäreinrichtungen bilden feste Kerne die zur Stabilität beitragen, in dem sie den waagerechten Winddruck aufnehmen. Sie sind am Nordwestwinkel vorgesehen, der von der Aussicht am meisten benachteiligt ist.