House at the Forest
Haus am Waldrand
Am Ende der Siedlungsstraße zweiseitig gesäumt vom angrenzenden Wald lag das zu bebauende Grundstück. Die Waldschutzzone und der Bebauungsplan erlaubten nur eine Plazierung des Baukörpers im südwestlichen Grundstücksbereich. Der angrenzende westliche Nachbar, dessen Freibereiche südlich und erhoben positioniert sind, erforderte ein Umdenken gewohnter Paradigmen.
Am Ende der Siedlungsstraße zweiseitig gesäumt vom angrenzenden Wald - lag das zu bebauende Grundstück. Die Waldschutzzone und der Bebauungsplan erlaubten nur eine Plazierung des Baukörpers im südwestli-chen Grundstücksbereich. Der angrenzende westliche Nachbar, dessen Freibereiche südlich und erhoben positioniert sind, erforderte ein Umdenken gewohnter Paradigmen.
Ziel war es, die Einzigartigkeit des Waldrandes ins Konzept einzubinden, eine gleichzeitige Abschottung zur Siedlung zu gewährleisten und dabei die vorhandenen Ausblicke in die Landschaft zu bewahren.
Der Baukörper ist im Zuschnitt vom Baufenster geprägt und der Topographie folgend abgetreppt. Das Haus ist in vier Geschosse - in die Bereiche Freizeit, Schlafen, Wohnen und Fitness vertikal organisiert. Der private Hof im Zentrum des Hauses, öffnet sich zum Wald und durchdringt das Haus auf verschiedenen Ebenen.
Die Siedlungsstraße mündet über eine geschwungene private Auffahrt waldseitig in einem Vorplatz. Von hier aus leitet ein plastisch-schwarzer Einschnitt von der Garage außen zur Garderobe im Innenraum über. Dieser zentrale Empfangsraum ist zugleich funktionales Gelenk, welches über verschiebbare Wandelemente den
Kinder- und Freizeitbereich mit dem Wohn- und Elternbereich verbindet. Ein Durchblick über den darüberliegen den Hof zum Wohnbereich setzten den Zentralraum in eine spannungsvolle räumliche Beziehung.
Hinter einer Schiebewand geschützt, liegt ein zweigeschossiger Stiegenraum. Über eine flache Treppe taucht man hier auf die Ebene von Wohnbereich und Hof auf. Umlaufend um diesen Hof wurden in offener Abfolge Kochen, Essen, Wohnen und die Bibliothek angeordnet und raumhoch zum Terrassenhof verglast. So wird der Außenraum Teil der Wohnebene und ermöglicht einen geborgenen Zugang zu Wald und Freibereich.
Der Hof und die gedeckte Terrasse werden durch perforierte Wandscheiben geschützt und können bei Bedarf zum Wald geöffnet werden. Als vierte Raumkante schließt der Poolbereich mit einer begleitenden Sichtbeton-wand räumlich den Hof und verankert das Haus mit dem Hang.
Eine raumhohe Küchenfront verbirgt Speisekammer und Technik und faßt den Stiegenaufgang zur dritten Geschoßebene. Hier findet das Haus mit Fitneßbereich und Dachterrasse seinen Abschluß.
Zurück in der Eingangshalle im Erdgeschoß, öffnet sich über eine zweite Schiebewand der Zutritt zum Kinderbereich. Von hier aus erreicht man ebenfalls die „Freizeitbox“ im Untergeschoß. Diesem Raum wurde mit seiner allseitigen OSB Auskleidung ein robust ironische Anmutung gegeben, die durch eine reduzierte Detaillierung und Verarbeitung wieder verfeinert wurde.
Glatt gespachtelter und gefilzter Fassadenputz unterstützt das plastische Spiel von Einschnitten und flächenbündigen Elementen. Mit breitgerahmten fassadenbündigen Verglasungen und schwarz lackierten Holzlaibungen bilden sich besondere Ausblicke zum Hausruck markant als „Schaufenster“ innen wie außen ab. Die innenbündigen Fenster der privaten Bereiche im Erdgeschoß werden hingegen zu einem prägnanten schwarzen Fassaden-Einschnitt zusammengefaßt.
Die Materialien der Innenräume beschränken sich weitestgehend auf schwarz eloxiertes Aluminium, Magnesia Terrazzoböden, weiß-verputzte Oberflächen sowie maßgeschneiderte Wenge Interieurs für die privaten Rückzugsräume.
(Text & Fotos: Wolf Großruck)