Das Einfamilienhaus befindet sich am Ausgang des Mühlwalder Tales auf 862 m Meereshöhe. Es fügt sich wie ein weisser Monolith in die umgebende Landschaft ein und erweckt gleichzeitig die ruhige und elegante Gelassenheit eines Herrenhauses. Die ansteigende Dachform macht die nach oben trachtende, lose Raumabfolge erkennbar. Quadratische Fensteröffnungen in unterschiedlicher Grösse beziehen sich auf signifikante Punkte der unmittelbar steil aufragenden Berglandschaft.
Erschlossen wird das Gebäude über die tiefer versetzte Garagenzufahrt an seiner Schmalseite und über das hölzerne Zugangsportal an seiner Längsseite. Die interne Raumabfolge ist halbstöckig versetzt und reicht von, dem im Erdgeschoss liegenden Koch- und Essbereich, bis hin zum Wohnbereich im Dachgeschoss. Die einzelnen Ebenen stehen immer in visueller Beziehung zueinander. Dies wird zusätzlich durch einen Lichthof unterstützt, in welchem die zentrale Holztreppe liegt.
Die einheitliche Materialwahl aus lokalen Sanden, Kalk und Weisszement unterstreicht den monolithischen Charakter des Gebäudes. Die Fassadenoberfläche präsentiert sich in einem gewaschenen Grobputz. Ergänzend dazu gibt es glatte, individuell gefertigte Betonfensterbänke aus Weisszement sowie das auskragende Vordach über dem handgeschroppten Eingangsportal aus Ulmenvollholz. Auch die rautenförmigen Dachplatten wurden aus Weisszement und Dolomitsanden handwerklich hergestellt und anschliessend sandgestrahlt um eine getreue Abstimmung mit der Fassade zu erreichen.
Im Innenraum wurde ebenso grosser Wert auf die handwerkliche Qualität und die Verwendung von ortstypischen Materialien gelegt, um eine möglichst hohe regionale Wertschöpfung zu erreichen. So wurde der Innenputz auf Kalkbasis, unter der Zusammensetzung von Sumpfkalk, Marmorsanden und Erdpigmenten hergestellt.
Die Auftragung erfolgte durch Spachtelung mit anschliessendem Glattziehen. Diese warm anmutenden Oberflächen werden durch den Einsatz von handgehobeltem Ulmenvollholz und durch die Verlegung von Passeirer Gneis unterstützt. Die aussergewöhnliche Qualität des Natursteines aus dem Passeirer Tal liegt in der vielfältigen optischen Wirkung seiner Bestandteile Feldspat, Quarz und Glimmer. Als Verlegungsart wurde der Römische Verband gewählt, das heisst Natursteinplatten unterschiedlicher Grösse wurden in einer althergebrachten Technik verlegt. Die europäische Ulme findet auch in der handwerklichen Herstellung der Fenster, Innentüren, Böden, Treppen und der speziell gefertigten Möbel Anwendung. Das gesamte Holz wurde vom Bautischler direkt angekauft und aus den Stämmen herausgeschnitten. Die Aufgabe das Eingangsportal handwerklich zu bearbeiten wurde einem Grödner Holzschnitzer übertragen.
Eine zusätzliche Besonderheit bilden die in aufwendigen Herstellungsprozessen handgefertigten Möbelgriffe, Türklopfer und Brüstungen aus Schmiedebronze. Selbst die Leuchten wurden individuell für dieses Projekt erzeugt, wobei die Grundplatten der metallenen Leuchtschirme auf einer Lehrform händisch in ihre endgültige Form getrieben wurden. Während die schalenförmige Stehlampe den Raum der oberen Wohnebene ergaenzt, entschied man sich für den Bereich über dem massiven Esstisch für eine dominante Hängeleuchte mit waagrecht auskragender Ringform und ausgetriebener Schale. Leuchtmittel mit Glühdraht unterstützen zusätzlich die warmen Farben der Metallreflexion. Die Verwendung einer Griffserie von FSB bildet die harmonische Ergänzung zu den handgefertigten Schmiedearbeiten.