Für das Projekt des neuen Vereinshauses in Schalders werden die Hauptnutzungen des Raumprogramms in vier oberirdischen Geschossen übereinander geschichtet. Diese vertikale Ausrichtung des Baukörpers ermöglicht es, die verbaute Grundfläche so gering wie möglich zu halten und das Gebäudevolumen ohne künstliche Maßnahmen in das steil abfallende Terrain und den gegebenen Niveaunterschied der Stützmauer einzufügen. Ein fast zur Gänze im Hang eingebettetes Untergeschoss mit Technikräumen und Lager bildet den Übergang ins Gelände und stellt eine sinnvolle Anbindung an die untere Erschließungsstraße zum Widum dar (Anlieferung Lager).
Zusammen mit der Höhenentwicklung reagiert der Baukörper im Grundriss und in der Gestaltung der Dachform auf den Erhalt wichtiger räumlicher Bezüge zu bestehenden Gebäuden und Landschaftsraum, nimmt vorhandene Raumkanten auf und komplettiert diese, begleitet den neuen Platzraum und versucht dem neuen Baukörper zu jeder Seite eine stimmige Proportion zu geben. Damit zusammen hängt in der Betrachtung von außen auch die Geschossigkeit des Baukörpers, welcher sich richtiger Weise zur Platzseite mit zwei Geschossen, von der Seite der Kirche mit drei und von der Talseite mit gut vier Geschossen zeigt.
Die Eingangsebene des Neubaus wird im Außenraum mit einem ebenen Vorplatz fortgeführt, welcher sich zur Straßenseite mit einem geringen Höhenunterschied vom restlichen Platzraum und Straßenniveau absetzt. Zur anderen Seite in Richtung Kirche lehnt sich der Vorplatz räumlich aus der Gebäudeflucht und schafft einen interessanten Bezug zu den benachbarten Baulichkeiten und dem Kirchturm bzw. ermöglicht einen schönen Aussichtpunkt ins Tal. Der Dorfbrunnen und ein neu gepflanzter Baum vervollständigen diese Zonierung des größeren Platzraumes und bestärken die gestalterische Absicht, dass speziell der unmittelbare Vorbereich des Vereinshauses in verkehrsfreier Form den "täglichen Bedarf" für Einheimische und Besucher decken und als wichtiges "Gelenk" zwischen Altem und Neuem funktionieren muss. Die Gestaltung des gesamten Dorfplatzes ist mit einer Pflasterung aus örtlichem Gneis vorgesehen. Die geforderten PKW-Stell-plätze sind im Anschluss zur Spitzkehre am Platzrand eingeplant. Künstliche oder städtisch wirkende Platzmöblierungen bzw. Hinweisschilder, Anschlagtafeln u.ä. sind keine vorgesehen. Hinweise und Informationen zum Geschehen im Dorf sollten beim neuen Eingangsbereich untergebracht oder mit einer gestalterisch passenden Vitrine bewerkstelligt werden.
Das Erdgeschoss ist als öffentliches und von allen benutzbares Geschoss mit dem "Schaufenster" zur Platzseite und dem direkt daran anschließenden Kulturraum zur Talseite geplant. Vom Erdgeschoss gelangt der Besucher über Treppen-bereiche, welche wie Routen mit wechselnden Sichtbeziehungen und bewusst gesetzten Ausblicken zum Dorf oder in die Landschaft geführt werden, in den Bereich des Chores auf der Ebene + 1 oder in jenen der Musikkapelle auf der Ebene - 1. Der Chorproberaum sitzt unter einem hohen und holzverkleideten Dachraum und gleicht in seiner etwas erhabenen Position über dem Dorfplatz einer Empore, welche sich mit einer großen und aus der Fassadenflucht zurückgesetzten Fensteröffnung zur Kirche öffnet. Der große Proberaum für die Musikkapelle befindet sich auf Ebene - 1 unterhalb dem Niveau des Vorplatzes und bildet im Grundriss eine trapezförmige und akustisch sowie funktional ( Bestuhlung der Musikanten ) ideale Form aus. An einer Seite öffnet sich das Probelokal mit einer großen Panoramaöffnung zum Tal. Diese Öffnung gewährt auch einen direkten Austritt ins Freie. Übungs- und Aufenthaltsraum der Musikkapelle befinden sich in direkter Anbindung zum Proberaum, außerdem wäre für die Nutzungen der Musikkapelle, auch ein separater Zugang von außen ohne weiteres denkbar. Der Vereinsraum für die Schützenkompanie erschließt sich im Anschluss an die Musikkapelle auf der Ebene - 2 in ähnlicher Art und Weise wie die oberen Geschosse mit einer interessanten einläufigen Treppe mit kleinem Vorbereich. Auch der Raum der Schützenkompanie ermöglicht mit seiner eingezogenem Fensterfront einen direkten Austritt ins Freie. Die geschoßweise Anordnung der Hauptnutzungen und die dazwischengeschaltete Eingangsebene mit Kulturraum vermeiden eine gegenseitige Beeinträchtigung durch störende Schallübertragung. Auf der untersten Ebene befinden sich die Technik- und Lagerräume mit direktem Zugang von außen auf Niveau der Erschließungsstraße zum Pfarrwidum. Sämtliche Geschosse des Neubaus sind mit einem Aufzug verbunden.