R50 – cohousing
Das Haus der Baugemeinschaft R50 in Berlin-Kreuzberg besteht aus 19 individuellen Wohnungen und gemeinsam nutzbaren Räumen und Flächen. Das freistehende, von unterschiedlichen Wohnbaukonzepten der Nachkriegszeit umgebene Gebäude mit sechs Vollgeschossen, einem Souterrain- und einem Dachgeschoss ist als Dreispänner angelegt. Eine auf das Notwendige beschränkte Stahlbetonkonstruktion, die reduzierte und teilweise offen verlegte Infrastruktur, eine eigens für dieses Haus entwickelte, modulare Holzfassade mit unterschiedlichen Öffnungselementen, sowie geschossweise Umgänge ermöglichen eine große Flexibilität bei der Grundrissentwicklung. Getragen von dem Anspruch der Eigentümer, gemeinsam und kostengünstig zu wohnen, basiert der Entwurf auf einer robust und einfach angelegten Gebäudestruktur mit feinen Anknüpfungen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen, innerhalb derer in einem intensiven Prozess der Befragung, Diskussion und Planung die einzelnen Wohnungen entwickelt werden konnten. Parallel hierzu wurden gemeinsam mit der Baugemeinschaft Ausstattungs-Standards entwickelt und festgelegt, sodass der Individualisierung bei den Wohnungszuschnitten eine gemeinsame Haltung bezogen auf den Ausbau gegenübersteht. Die hier praktizierte strukturierte und gleichzeitig offene Planung ermöglicht nicht nur die anteilige Mitbestimmung, das Einbringen von Eigenplanung bis hin zum Selbstbau im Wohnbereich, sondern auch die gemeinsame Verhandlung über die Art, Lage, Größe und Gestaltung von Gemeinschaftsräumen. So sind über die Umgänge, den Garten und den überdachten Vorbereich im Souterrain hinaus ein zweigeschossiger, nutzungsoffen angelegter Gemeinschaftsraum, eine Waschküche, eine Werkstatt, sowie eine Dachterrasse mit Sommerküche zum Teil des Programms und der Architektur geworden.