Sports Hall Buchholz
Realisation of a sports hall for the Jeanne-Barez-Schule in Berlin
Neubau Einer Sporthalle mit Zwei Hallenteilen
Jeanne-Barez-Schule in Französisch Buchholz
Im Berliner Stadtteil Französisch Buchholz ist neben dem Altbau der Jeanne-Barez-Schule eine neue Sporthalle für Schul- und Vereinssport mit zwei Hallenteilen entstanden. Der Bau dieser Sporthalle war schon seit vielen Jahrzehnten eine sehr dringliche Notwendigkeit: Die Grundschule verfügte vorher über keine eigene Sporthalle, und der Sportunterricht musste in der weit entfernt liegenden Sporthalle einer anderen Schule stattfinden.
Das Areal der Jeanne-Barez-Schule befindet sich unmittelbar südlich an den historischen Dorfanger von Französisch Buchholz angrenzend. Präzise mittig gegenüber dem Bestandsbau der Schule wird der neue Baukörper positioniert. Der bedienende Nebenraumtrakt ist dabei der Schule zugewandt, der Haupteingang zur Sporthalle befindet sich exakt gegenüber dem hinteren Eingang des Schulgebäudes.
Das Volumen der Sporthalle zeichnet sich als massiver Mauerwerkskörper ab, der von zwei metallischen Volumen durchdrungen wird: Der blechverkleidete Nebenraumtrakt schiebt sich auf der einen Längsseite unten in den Hallenkörper, das blechgefasste Oberlichtband auf der anderen Längsseite oben.
Baugrundstück
Das Flurstück mit der Nummer 196 liegt im Inneren des Blockes zwischen Hauptstraße, Chamissostraße und Elfenal- lee. Der südwestliche Teil des Flurstücks dient als Sportplatz mit Kunstrasenbelag. Der östliche Bereich des Flurstücks, auf dem der Neubau entstehen soll, dient als Sportplatz mit wassergebundener Oberfläche. Westlich an den Standort für die neue Halle angrenzend befindet sich auf dem Flurstück 211 das Schulgebäude. Östlich des Standortes befinden sich entlang der Elfenallee Einfamilienwohnhäuser. Nördlich an das Baugrundstück angrenzend liegt das Flurstück 335, eine nach geltendem Bebauungsplan nicht bebaubare Fläche.
Organisation und Erschließung
Der Neubau gliedert sich in den Hallenraum im östlichen Gebäudeteil und seine andienenden Nebenräume im westli- chen Teil. Diese Nebenräume setzen sich aus Umkleide- und Waschräumen, den Geräteräumen und Lehrer-/Schieds- richterräumen zusammen. Sämtliche Räume liegen ebenerdig. Das Gebäude wird im Südwesten am verbreiterten Ende des Erschließungsflures im Nebenraumtrakt betreten. Außerdem gibt es einen untergeordneten Zugang am nörd- lichen Ende desselben Flures. Über den Flur werden sämtliche Nebenräume und die Halle erschlossen. Die Halle er- hält darüber hinaus zwei Fluchtausgänge direkt ins Freie. Außerdem erhält der Außengeräteraum in der südwestlichen Ecke des Gebäudes einen direkten Zugang von außen.
Struktur, Materialität und Farbe
Der Hallenbaukörper besteht aus einer Stahlbetonskelettkonstruktion, die mit Mauerwerk ausgefacht wird. Für das Dachtragwerk der Halle wird eine Holzbinderkonstruktion verwendet, den äußeren Dachabschluss bilden Holzkastenelemente. Der Nebenraumtrakt ist ein reiner Mauerwerksbau mit einer Stahlbetondecke. Die für die äußere Fassadenverkleidung verwendeten Materialien erzielen eine freundliche Farbgebung in braun-beige Tönen, die eine klassisch zeitlose Wirkung unterstützten.
Die Vorsatzschale aus einem bräunlichen Klinker wird durch die Einschübe der Blechkörper gegliedert und strukturiert. Fassadenöffnungen befinden sich nur im Bereich der metallverkleideten Bereiche. Der Klinker und das im Farbton C31 eloxierte Blech stammen dabei aus einem ähnlichen Farbspektrum, unterscheiden sich jedoch durch ihre Oberflächen und den Glanzgrad.
Im Innenraum wird dieses Farbspiel weitergeführt und macht dadurch den gesamten Baukörper Innen wie Außen in einer einheitlichen Ästhetik erlebbar. Insgesamt unterstreichen Form, Materialwahl und Farbgebung die klare und direkte architektonische Gesamthaltung.
Energiekonzept
Das Gebäude wird in dem Maße wie es die Funktion zulässt durch eine Optimierung des Hüllflächen-Volumen-Verhält- nisses charakterisiert. Der Fensteranteil des Neubaus ist der Nutzung entsprechend relativ gering. Darüber hinaus wird der Neubau der EnEV 2009 entsprechend gedämmt.
Der Einsatz eines BHKW und eines Brennwertkessels als effektive und energetisch günstige Wärmeerzeugung bei zusätzlichem Stromverkauf aus der Stromerzeugung des BHKW stellt eine zukunftsweisenden Umgang mit den Res- sourcen dar.
Die Deckenstrahlheizung zur Beheizung der Sporthalle ist eine energieeffiziente Heizungsart, die kurze Aufheizzeiten bewirkt. Die empfundene Temperatur ist höher als die Lufttemperatur des Raumes. Eine bedarfsgerechte Regelung von Heizung und Lüftung entsprechend Ausnutzung der Sporthalle gewährleistet einen optimierten Energieverbrauch. Die Vorhaltung einer Solaranlage auf dem Dach und eine Versickerungsanlage runden das ressourcenschonende Energiekonzept ab.
Finanzierung
Die Finanzierung wird aus Mitteln des Konjunkturpaket II (3,0 Mio) bereitgestellt und muss bis zum 31.12.2011 erfolgen. Die restlichen 800.000 € stellt der Bezirk Pankow aus eigenen Mitteln zur Verfügung.
Zeitlicher Ablauf
Für das Verfahren zur Auswahl der Architekten wurden Berliner Architekturbüros eingeladen, die Erfahrung im Bau von Sporthallen und oder einen Bezug zu dem Grundstück in der Hauptstraße in Buchholz haben. Ausgewählt wurde das Architekturbüro Glass Kramer Löbbert. Die BPU einschließlich der Kosten von 3,8 Mio wurde am 02.07.2010 durch die bezirklichen Gremien bewilligt. Auf dieser Grundlage wurde die Genehmigungplanung erstellt. Die Baugenehmigung wurde am 25.08.2009 erteilt. Parallel zur Ausführungsplanung wurden gemäß den Vorgaben aus dem KPII, die Ausschreibungen zu den Bauleistungen vorgenommen.
Die Baumaßnahme begann im März 2010 nachdem der Boden nahezu frostfrei war.
Richtfest wurde am 02.09.2010 gefeiert.
Die feierliche Einweihung des Gebäudes verbunden mit dem Sommerfest der Schule fand am 26.08.2011 statt.