Wohn- und Geschäftsüberbauung Tramdepot Burgernziel Bern
jour de fête
Architektur
Tramdepot
Das Burgernziel befindet sich am Übergang zwischen dem durch ältere grössere Einzelhäuser, Botschaften und grosszügige Privatgärten geprägten Kirchenfeld – Quartier und dem von neueren Wohnbebauungen in Zeilenform und fliessenden, grünen Zwischenräumen dominierten Schosshalde – Quartier. Die Anlage des alten Tramdepots ist mit ihrer städte- baulichen und funktionalen Andersartigkeit ein Orientierungspunkt im Quartier und wirkt mit dem offenen, asphaltierten Aussenraum als städtebauliches Scharnier.
Orientierungspunkt und Gelenk
Mit der neuen Bebauung wird die Andersartigkeit des Ortes neu interpretiert. Der städtische Massstab und die öffentlichen Nutzungen schaffen ein neues Zentrum und einen Orien- tierungspunkt im Quartier. Die fein gegliederte Grossform passt sich mit ihrer ausgewogenen Volumetrie und ihren Bezügen zu den umliegenden Häusern in die bestehende Bebau- ung ein und wirkt auf neue Art als städtebauliches Scharnier. In seinem Inneren formt das Ensemble den privilegierten, geschützten öffentlichen Quartiergarten.
Quartierzentrum
Die offene, grosszügige Struktur des Erdgeschosses nimmt Nutzungen mit öffentlichem Charakter wie eine Bibliothek, ein Kino, eine Kita, Quartierläden, ein Restaurant, eine Post- stelle oder sogar einen Grossverteiler auf. Hier befindet sich auch das Zentrum des Quartiervereins. Hofseitig öffnen sich die Nutzungen wo gewünscht auf den Quartiergarten.
Quartiergarten
Der Quartiergarten wird als öffentlicher, für verschiedene Nutzungen geeigneter Aussenraum entwickelt. Er soll zu einer Plattform für das Quartier werden. Hier kann ein Stuhl frei platziert, ein Liegestuhl an die Sonne geschoben oder ein bewegliches Fussballtor aufgestellt werden. Hier kann auch das jahrliche Quartierfest mit Tanz und Grill stattfinden. Der Quartiergarten wird mit grossen Bäumen bepflanzt. Der Boden erhält eine Chaussierung. Der Quartiergarten soll möglichst wenig differenziert und möbliert werden.
Bewohner und Gemeinschaft
Die Häuser werden im ersten Obergeschoss mit einem offenen Umgang verbunden. Direkt von hier werden Räume für Büros und Ateliers erschlossen – auf Wunsch können die Räume von den Hausbewohnern zugemietet werden. Auch die Wohnungen sind von hier über eine Aussentreppe erreichbar. Die flexible Erschliessung und verschiedenartige Woh- nungstypologien lassen flexibles Wohnen und Arbeiten für alle Generationen zu.
Wohnformen
Die Wohnungsgrundrisse wurden aus den spezifischen Anforderungen an der jeweiligen Lage der Wohnung heraus entwickelt. Grosser Wert wurde auf die Privatsphäre der Bewoh- ner gelegt.
Himmel: Die wenig tiefen, kleineren Wohnungen an der Thunstrasse reagieren auf die Lärmproblematik, ohne der Strasse den Rücken zuzudrehen. Die Wohnungen liegen in den oberen Geschossen, dadurch haben sie genügend Abstand zur Strasse. Auf der Südseite öffnen sie sich mit grossen Verglasungen auf die Baumkronen. Die durchgehenden Wohn- räume haben eine hohe Wohnqualität.
Erde und Patio: Die gestapelten Reihenhäuser an der Staufferstrasse sind aus der grösseren Gebäudetiefe heraus entwickelt. Hier gibt es auf Familien zugeschnittene, grössere Mai- sonnettewohnungen und Atelierwohnungen. Die unteren Wohnungen öffnen sich auf einen Vorgarten, die oberen Wohnungen auf einen Patio.