Extension and conversion Museum Berggruen
Die Erweiterung des Museum Berggruen wird durch die Verbindung des Solitärs von Friedrich August Stüler mit dem benachbarten Kommandantenhaus am Spandauer Damm erreicht. Der neue Verbindungsgang liegt in der Mittelachse des Stülerbaus im Hochparterre und setzt damit dessen historische Erschliessungsachse fort: Eine gläserne Pergola führt leicht geneigt direkt zum erstem Ausstellungsraum im Kom- mandantenhaus.
Das 22 Meter lange Verbindungsbauwerk ist als Stahlportikus mit quadratischen Modulen deutlich von den beiden verputzten Massivbauten abgesetzt. Asymmetrische Profilstärken des Stahlfachwerks differenzieren die geschütztere Aus- senseite zur Stadt und die offenere Innenseite zum Garten. Thematisch nimmt der Übergang Bezug auf den dritten Ausstellungsraum, der im Zuge der Erweiterung ge- schaffen wird: ein Skulpturengarten im Hofraum zwischen Stülerbau, Kommandanten- haus und Bröhan-Museum. Der zum Teil wertvolle Baumbestand in unmittelbarer Nähe des Verbindungsgangs wurde vollständig erhalten und wirkt durch die Baumkronen als natürliches Dach über den transparenten Deckenfeldern; in gleicher Weise trägt der Bodenbelag aus Kunststein, der sich im Garten nahtlos fortsetzt, zur Verbindung von Innen und Aussen bei. Die Ausblicke in den Garten wie auch der Gegenblick zum Charlottenburger Schloss verorten den Besucher während seines Ausstellungspar- cours in der Umgebung; für besondere Anlässe ist die Pergola über einen neu ange- legten, von Hecken gefassten geneigten Weg als Zugang zum Garten nutzbar.
Die Ausstellungsflächen folgen dem historischen Grundriss und sind unterteilt in 12 geometrisch gleiche Räume auf drei Etagen; sie sind vollklimatisiert durch eine im Dach- raum des Kommandantenhauses situierte neue Anlage, die unabhängig vom Stülerbau funktioniert. Das eigens entwickelte Schienensystem in den Decken der Ausstellungs- räume kombiniert Lüftungsauslässe und Lichtsystem. Durch neue Isolierverglasungen sowie eine aufwändige, denkmalgerechte Foamglass-Innendämmung wurde das Be- standsgebäude den heutigen Anforderungen an die Energieerhaltung angepasst, ohne das Gebäude sichtbar zu verändern. Die bestehenden Holzbalkendecken wurden er- halten und aufwändig ertüchtigt, um die erhöhte Traglast aufzunehmen und dabei den aktuellen Brandschutzanforderungen zu entsprechen sowie die Zuluftleitungen zu füh- ren. Ein neuer Aufzug gewährleistet die barrierefreie Erschliessung aller Räume; eine neue Anlieferung gartenseitig und ein Dachatelier für die Museumspädagogik sowie Nebenräume für die Mitarbeiter komplettieren das realisierte Raumprogramm.
VOF Verfahren mit Projektwettbewerb Frühjahr 2008
Planungsbeginn 2009 Baubeginn Anfang 2011
Baufertigstellung Ende 2012
Erweiterungsfläche: 800m2 im Kommandantenhaus und Verbindungsgang sowie Skulpturengarten