Haus B
In a heritage listed environment at the foot of the vineyards on the
Rotenberg, this new home for a young family has been created. The historic
building law with cultural heritage constraints and the difficult dimensions
of the building grounds were initially quite an obstacle and did restrict
the wishes of the building owners. Within these narrow constraints a pure
home is created, a home with frugal details and apt quotes of past building
traditions.
The shell of the home is all white. It is intended to trace the historical
setting demanded by preservation of historical monuments and to illuminate
it in it´s new glace.
A single format for the windows with clean shutter elements opens up the
facade and acts as frame for the desired vistas of the vineyards. Narrow
frame profiles and flush windows give the homes shell a skinlike apearance.
design contains historic ornaments, creating a connection to
The shutters
the building`s predecessor.
The clean floor plan offers maximum use of the living space. It fulfills the
desire of a multi-generation home wit a seperable space on the ground floor.
The inner core with a wodden guide wall at the staircase connects the
floors. The guide wall extends to the roof and entangles the core in the top
floor. At it`s back a large opening is cut out and opens up to the bath
room. The lack of doors - from the entrance on the ground floor via the
combined living/dinning area to the office/bed room area on the top floor -
accentuates the flowing, intervowen design of the floor plan.
Few but carefully selected materials enhance the open room concept. Floors
in ecru screed complement the elegant use of walnut wood. In the open living
room a wall of exposed concrete amends the core and seems to hold the
free-floating fireplace.
Ort | Aufgabe
Am Fuße der Weinberge auf dem Rotenberg innerhalb einer “denkmalgeschützten Ensemblebebauung” entstand ein neues Einfamilienhaus für eine junge Familie. Das “alte” Baurecht mit hohen Denkmalauflagen, die dichte Grenzbauweise und das enge Baufeld mit schwierigem Baugrund, waren eine große Hürde für das Vorhaben, und schränkten die Wünsche und Möglichkeiten der Bauherren zunächst ein. Das Grundstück im Ort mit Blick auf die Weinreben ist attraktiv und städtebaulich ein Lückenschluss im Ortskern. Die Größe des Grundstücks (86qm) entspricht nahezu dem Fußabdruck der Grundfläche des Hauses (80qm), das von öffentlichen Strassen und We- gen oder Nachbarbebauungen umringt ist. Das Haus schließt im Süden mit einem eingeschossigen Eingangs- bauwerk an die angrenzende Nachbargarage an und bildet hier einen kleinen Hof mit Vorplatz, der „das Private“ im öffentlichen Raum zunächst abgrenzt. So entsteht ein L-förmiger überdachter Eingang mit persönlicher Ad- ressbildung. Über diesem Eingang wird zu den Nachbarn hin, ein kleiner Balkon angelegt, der die südliche Sonne einfängt und den Koch- Essbereich räumlich erweitert. Alle übrigen Flächen um das Haus sind öffentliche Wege und Strassen oder private Nachbarn die z.T. mit Bauwerken (Dach, Treppe im Osten) direkt ans Haus anschlie- ßen. Innerhalb dieses engen Korsetts entsteht so ein einfaches, eher introvertiertes Haus als Mehrgeneratio- nenhaus mit Zitaten an die vergangene Bautradition mit sparsamen Details.
Idee | Ort
Die Hülle ganz in weiß gehalten, soll die vom Denkmalamt geforderte Kulisse nachzeichnen und dem neuen Bau- stein am Ort so einen eleganten Glanz verleihen. Ein einziges Fensterformat mit glatten Ladenelementen lockert die Fassade spielerisch auf und rahmt die gewünschten Ausblicke auf die Weinberge. Schmale Rahmenprofile und außen bündig sitzende Fenster lassen die Hülle wie eine Haut erscheinen und definieren hier das “Neue”. Die Läden mit historischem Ornament, sollen subtil an den Vorgängerbau anknüpfen und geben dem einfachen Haus Emotion und eine fast poetische Note. Das Sparrendach (Holz) mit bündigem Ortgang und knapper Traufe sollen den „Urtyp“ Haus unterstreichen. Jedes Material sollte in seiner handwerklichen Qualität optimiert und aufs Genaueste in seiner natürlichen Oberflächenqualität aber auch der Verbindungen und Fügungen ausgear- beitet werden. Mit “wenig viel erreichen” ist unser Motto das wir bei all unseren Aufgaben anstreben.
Raumkonzept | Material
Einfache Grundrissdispositionen bieten eine maximale Ausnutzung der Wohnfläche und kommen dem Wunsch nach einem Mehrgenerationenhaus mit abtrennbarer Wohneinheit im EG nach. Die Möglichkeit einer ELW z.B. für die Eltern kann durch ein Schaltzimmer später auch vergrößert werden. So kann bei evt. Vermietung, die Wohnung auch zur Finanzierung mit beitragen. Die Wohnform, Gestalt und Einteilung der Ebenen wurde im Ge- spräch mit den Bauherren stets ausgelotet und war Teil der Prozessbildung. Ein vertikal durchgehender “innerer Kern” mit hölzerner Leitwand, mal „Wand mal Möbel“ entlang der Treppe verbindet alle Ebenen miteinander und bildet den Mittelpunkt des Hauses. So leitet im EG eine offene Treppe die Besucher nach oben, im OG wird die Wand auf der einen Seite zum Küchenschrank und Raumteiler und zoniert somit den Kochbereich; auf der anderen Seite entsteht eine Sitzbank mit halboffenem Kamin zum Wohn-Essraum hin. In der DG-Ebene entwickelt sich hier die Wand als eingestellte Badbox zum Haus im Haus_Thema und defi- niert hier das Private. Das DG als offene Arbeits- und Schlafebene verzichtet auf Gauben und sichtbare Balken und setzt den hohen Dachraum mit seinen Oberlichtern, lichttechnisch und räumlich spannungsvoll in Szene. Alle Böden wurden in naturfarbenem, rau geschliffenem Anhydridestrich ausgeführt und ergänzen so die edel eingesetzten Nussbaumhölzer im Innenausbau. Wenige aber gezielt eingesetzte Materialien unterstreichen das in den Wohnebenen offene Raumkonzept und verleihen durch die unterschiedlichen Texturen, Poesie und ein wohltemperiertes Raumklima.
Technik | Nachhaltigkeit
Das Satteldachhaus (50°) mit unglasierten, naturroten Biber-Schwanzziegeln wurde als KFW 60- Haus in einfa- cher Ziegelbauweise ohne Wärmedämmverbundsysteme erstellt. Ein atmungsaktiver Rotkalkputz unterstreicht die ökologische, offenporige Ziegelbauweise und bietet neben einem hervorragenden Klima, eine neutrale und wohnliche Atmosphäre. So war uns der Rückgriff auf einfache, ökologisch unbedenkliche Konstruktionen sehr wichtig ohne dogmatisch zu werden. Eine schlanke und effektive Brennwerttechnik unterm Dach, Flächenhei- zungen und eine im Vorfeld geplante, ausgewogene technische und einfach zu bedienende Versorgung mit Nachrüstmöglichkeiten tragen zu einem optimierten und nachhaltigen Wohnkonzept bei ohne zu dominieren. Ein klares und sparsames Kunst-Lichtkonzept zur Grundbeleuchtung wird bereits im Rohbau installiert, wohnliche Atmosphären schaffen dagegen Zusatzbeleuchtungen über Steh- oder Pendelleuchten. So werden alle Räume natürlich belichtet und belüftet und tragen zur Energieeffizienz bei.