AGORA
(altgriechisch ἀγορά) war im antiken Griechenland der zentrale Fest-, Versammlungs-, Veranstaltungs- und Marktplatz. Die Agora war zugleich eine bedeutende gesellschaftliche Institution und als solche ein kennzeichnendes Merkmal der Stadt.
Die derzeitige Situation der Primarschule Rietshueslie entwickelt wenig Präsenz im Stadtraum. Die Errichtung des Schulgeländes in drei Etappen findet in einer städtebaulich diffusen Anordnung auf dem Gelände ihren Ausdruck. Daher kann die Anlage dem Anspruch auch als Orts- Sport- und Gemeindezentrum zu funktionieren, nicht gerecht werden. Die Hanglage wird durch die Schulgebäude negiert, wodurch die Schule zur Hauptstrasse kaum wahrnehmbar ist.
Die neue Schule vereint alle Teile des Raumprogramms in einem einzigen, kompakten und nachhaltigen Gebäude. Anstelle einer unübersichtlichen Konfiguration aus einzelnen Solitären rückt ein Baukörper mit vertikal klar geschichtetem Raumprogramm.
Anstatt die verschiedenen Schulteile in einzelnen Gebäuden zu isolieren, durchdringen sich die Nutzungen im Vertikalen. Über Sicht- und Wegbeziehungen entsteht ein transparentes kommunikatives Gebäude.
Auf den horizontalen Geschossebenen entwickelt sich das Programm generös und gleichzeitig kompakt, da Räume einer bestimmten Nutzung in Clustern organisiert werden können.
Das neue Gebäude geht sensibel auf Ort und Topographie ein und setzt einen städtebaulich starken Akzent an der Hauptstrasse. Anstatt das bestehende Gelände zu ignorieren, schiebt sich der Baukörper präzise in die Hanglage und macht sich die Eigenheit des Ortes auf positive Art und Weise zu nutze. Dadurch entsteht ein Gebäude mit vielfältiger Erscheinung im Stadtraum. Zur Hauptstrasse tritt die Primarschule Rietshüslie als markant öffentliches Gebäude in Erscheinung.
Hier bildet sich der gesamte Tagesablauf und die unterschiedlichsten Nutzungen der Schule an prominenter Stelle ab. Über eine grosszügige Freitreppe und einen klar ersichtlichen Vorplatz finden ortsfremde Besucher sich schnell zu recht. Auf der rückwärtigen Gebäudeseite nimmt sich der Baukörper zurück und wird als schwebender Pavillion wahrgenommen. Der Baukörper öffnet sich mit seinem freien Erdgeschoss zur umgebenden Landschaft und holt diese in die Innenräume des Gebäudes. Auf dem großzügigen Gelände mit wunderbarem Baumbestand spielt das Haus nun eine große öffentliche Parkanlage frei, die als Spiel- und Freiflächen, sowie Naturräume und Parkflächen den Standort als Zentrum des städtischen Lebens stärken.