Demolizione e ricostruzione della scuola elementare di S. Martino in Val Casies
GSIES
Einfache ländliche Gebäudestrukturen prägen das Landschaftsbild, das Bauernhaus mit Satteldach und viel Holz ist der landschaftsprägende Gebäudetypus im Tal.
ST. MARTIN
dominant die Kirche mit gotischem Kirchturm, der Widum und das Vereins- und Gemeindehaus mit vorgelagertem, neu gestalteten Dorfplatz. Zwischen Widum und Vereinshaus die Grundschule, die neu gebaut den Dorfplatz rahmen und den Ortskern verdichten soll, als Neubau nicht auffallen will um jeden Preis aber eine starke eigene Identität behauptet. Der Neubau, zwischen Tradition und Innovation oszillierend übernimmt in Maßstab und verwendetem Material die Merkmale der landschaftsprägenden Gebäudetypologieen im Tal.
Das Verhältnis der Volumen steht in Beziehung zum vorgelagerten Gemeinde- und Vereinshaus und zum anschließenden, vor der Kirche ste-henden Widum. Während die Satteldächer eine klare Referenz an die umgebenden Gebäude darstel-len lassen die großen, präzise gesetzten Gebäudeöffnungen auf eine besondere Nutzung schließen. Sie verleihen dem homogenen Baukörper eine elegante Erscheinung und eine angenehme, der Wichtigkeit im Dorf entsprechende Großzügigkeit: die Öffnungen reagieren auf die inneren und äußeren Einflüsse in der Gebäudedisposition. In tiefen Holzlaibungen sitzen große Fensteröffnungen, die Landschaft wirkt durch sie wie ein gerahmtes Bild. Wo Sichtschutz gefordert ist umhüllen Vertikalla-mellen aus Lärchenholz das Gebäude. Die Ein- und Zugänge sitzen geschützt bewußt tief im Volumen.
Das Projekt wurde als zeitgemäße Ergänzung der dörflichen Struktur entworfen mit Bedacht auf den gebauten Kontext: klar und einfach in der Grundform mit Bezug zur Bautradition unter Vermeidung modischer, hybrider und parasitärer Architekturformen. Weiterbauen im Ort ohne anders sein zu wol-len um jeden Preis.
Die Größe des Baukörpers, Proportion und Volumen sind abgestimmt auf den Maßstab der umlie-genden Gebäude und herausgearbeitet aus den Bedürfnissen des Auslobers. Wichtig die Einbindung in das gebaute Umfeld, ortsbezogen eingeplant ohne Geländeveränderung mit wenig Mauern einge-bettet in den sanft ansteigenden Hang: rechtwinkelig angeordnet beschreibt der Baukörper mit dem bestehenden Vereinshaus einen Rechteckhof, dessen freies Eck durch eine kräftige Linde definiert wird. Ein unverwechselbarer Ort.
Wichtig die Aussenräume, der Platz vor der Schule als Treffpunkt vor Schulbeginn und nach Schulende und der Pausenhof im Hang hinter der Schule so weit als möglich naturbelassen ohne Geländeveränderungen, Ausläufer der angrenzenden Felder. Dem Atelier vorge-lagert ist ein Freibereich für Unterricht und Tätigkeiten im Freien.
INNENRAUMKONZEPT
Am Anfang stand nicht die Frage, wie das Gebäude aussehen soll sondern aus welchen Bedürfnissen und Gefühlen heraus es entstehen muss. Der Auslober wünscht sich eine dem pädagogischen Konzept entsprechende offene Raumfolge mit möglichst vielfältigen Bezügen nach aussen. Ein Spiel mit Enge und Weite ist der Grundrisskonzeption eigen, der Auslober spricht vom „Dorf“ im Dorf: aus dieser Definition heraus wurde das Funktionsschema erarbeitet.
ST. MARTIN, Unterdorf, Oberdorf. Um das Raumprogramm in ein kompaktes Volumen zu fassen werden die vom Auslober definierten Häuser und Räume auf zwei Geschossen untergebracht, wobei „Unterdorf“ und „Oberdorf“, Erdgeschoss und Obergeschoss übereinandergreifen, ineinander verwoben sind.