Die Sporthalle im Hausburgviertel entstand durch den Umbau einer denkmalgeschützten ehemaligen Rinderhalle, auf dem alten Schlachthofgelände in Berlin-Prenzlauer Berg. Diese wurde als Doppelsporthalle für die bestehende Hausburg Grundschule, sowie für Vereinssport realisiert.
Die neue Halle, innerhalb des ursprünglichen Rinderstalles, nimmt dessen Grundfläche und Achsialität auf. Der neue Hallenkubus überdeckt sechs der sieben bestehenden Rasterfelder, das verbleibende wird als Eingangshof ausgebildet. Beiderseits der Hallenfläche sind Funktionsschienen als zurückhaltende eingeschossige Neubauten angegliedert. Im Westen sind darin Umkleiden und Duschen untergebracht, im Osten Geräteräume für die Innen- und Außenraumnutzung. Diese Bauten wirken massiv und heben sich in ihrer modernen und abstrakten Materialität vom Altbau ab.
Der Hauptzugang erfolgt durch den vorhandenen historischen Eingang in der östlichen Giebelfassade. Das bestehende Gebäude bleibt mit seinen beiden Giebelwänden, einer vollständigen und einer in Teilen erhaltenen Längsfassade weiterhin ablesbar und erlebbar. Ein Wechselspiel zwischen neuen und historischen Flächen und Räumen entsteht; Durchblicke und Einblicke bewahren und befördern die jeweilige Eigenständigkeit.
Eine Erschließungsspur bindet die Außenanlagen in das Gesamtkonzept ein: eine zweite Baumreihe und einheitlicher Bodenbelag schieben sich über den Eingangshof und schaffen klare optische und funktionale Verbindungen zwischen Innen und Außen.
Das Tragwerk des Daches, in Form einer filigranen, mittig unterspannten Holzplatte, setzt die Lamellenstruktur der Fassaden fort. Es entsteht ein einheitliches Lamellensystem, bestehend aus Lärchenholz mit zwischenliegender Verglasung. Die Dachfläche ist mit einer extensiven Dachbegrünung versehen. Durch den Werkstoff Holz konnte eine gewichtsoptimierte Konstruktion mit einer minimalen Gesamtaufbauhöhe realisiert werden. Dieses innovative, zurückhaltende Tragwerk tritt nicht in falsche Konkurrenz zum Bestand, sondern schafft einen spannenden Innenraum mit dem Spiel von Licht und Schatten.
Die Materialwahl, bestehend aus Holz, Stahl und Glas entwickelt eine sinnliche Ästhetik, die das moderne Gebäude deutlich in der Umgebung artikuliert und es in Kontrast zur alten Industriearchitektur setzt.
Mitarbeiter bei C_N Arch.: Ulrike Vogel (Projektleitung), Marco Lösekrug, Heike Clasen Warns
Statiker: Eisenloffel, Sattler + Partner
HLS: B&S Baupartner
ELT: Ing.-Büro Draheim