Atelier and office building
Im Süden und Westen ist das Gebäude von Wiesen und Wasserflächen umgeben.
Der Andechser Höhenzug und die Alpenkette bilden den Horizont. Auf den nördlich
benachbarten Flächen befinden sich Gewerbe- und Wohnbauten. Die Außenwände
wachsen gleichsam aus der Asphaltfläche des Baugrundstücks, ein ehemaliger
Parkplatz. Dies suggeriert die konkave Ausbildung des Sockels in gleicher Textur wie
die umgebenden Straßenflächen. Es entsteht so ein Übergang zwischen
Parkplatzbelag und weiß geputzter Wand. Ganz nebenbei werden die
Gebäudeproportionen entscheidend verändert. Der Materialwechsel zwischen Sockel
und aufgehendem Mauerwerk findet sich im Inneren wieder.
Aus der ganzheitlichen Betrachtung der Grundstücksqualitäten entwickelte sich die
Gebäudekonzeption in Form eines nach Süden zu Gänze verglasten Kubus.
Sämtliche Innenräume profitieren paritätisch von Licht und Aussicht. Die inneren
Raumerlebnisse entstehen durch unterschiedliche Volumina mit plastisch geformten
Vor- und Rücksprüngen, vertikalen und horizontalen Durchblicken von Außenwand
zu Außenwand und stark variierenden Raumhöhen. Die Atmosphäre des
Raumkontinuums wird geprägt durch die Materialität und die klare Tageslichtführung
aus der Südfassade. Das warme Rot des unverputzten Dämmziegelmauerwerks der
Außenwände und der spröd verarbeitete Beton der Innenwände und -decken zeugen
vom frischen Eindruck eines Rohbaus. Kein Material überlagert ein anderes. Die
schlichte Stahltreppe ergänzt den Eindruck einer Werkstatt oder – französisch - eines
Ateliers. Das Dachterrassengeschoß beherbergt eine Wohnung mit externer
Erschließungstreppe und ultimativer Fernsicht.
Es ist ein besonderer Ort für kreatives Arbeiten entstanden: kontemplativ,
zweckmäßig, direkt.