Aspern Seepark
ausgangslage das planungsgebiet liegt nahe der schnittstelle der übergeordneten landschaftsräume des
marchfeldes auf der praterterrasse und den donauauen im süden. über die westlich und östlich
situierten grünzüge ist das planungsgebiet mit den übergeordneten freiraum- und
erschliessunssystemen vernetzt.
der fliessende dynamische übergang von herausragenden überregional bedeutsamen
naturlandschaftsräumen und intensiv genutzten anthropogen geprägten landschaftsstrukturen
bestimmt das landschaftsbild.
landschaftsarchitektonisches konzept das gestaltungskonzept reagiert in interpretativer weise auf die umgebenden übergeordneten o.g.
landschaftsstrukturen und unterstützt die „starke signatur der inneren parkflächen im grundriss der neuen stadt“. ziel des vorliegenden entwurfskonzeptes ist die versorgung der zukünftigen bewohnerInnen mit
differenzierten, vielfältig nutzbaren freiräumen unter berücksichtigung der einbindung in die
vorhandenen und geplanten freiraum- und erschliessungsstrukturen des übergeordneten stadt- und
landschaftsgefüges.
umsetzung
westpark – dem übergeordneten gestaltungskonzept eines linearen, urban geprägten parkbildes
folgend wird der strassenbegleitende gehweg promenadenartig aufgeweitet und über einen
durchgängigen wegelayer mit den angrenzenenden mäandrienden, topografisch ausgebildeten kies-,
versickerungs- und anstaubereichen und den daran anschliessenden spielwiesenflächen vernetzt.
langgestreckte begehbare und bespielbare betonelemente wechseln mit offenen geböschten
bereichen. gräser und schilf- und weidenpflanzungen gliedern den dynamisch geprägten parkbereich
und laden zum spazieren gehen und erkunden ein.
intensiv und extensiv ausgestaltete frei aneigenbare spiel- und naturerfahrungsräume, ausgewiesene
kinder- und jugendspielbereiche wie auch ruhige rückzugsbereiche und sitzplätze komplettieren das
wohngebietsbezogene freiraumangebot.
baumbestandene wiesenflächen im wechsel mit offenen spielrasenflächen sorgen für spannende
raumfolgen.
der lichte baumfilter zoniert zwischen wohnumfeld und öffentlichen strassenraum.
im westlichen und südwestlichen parkbereich werden flächen für nachbarschaftsgärten und
partizipationsprojekte dargestellt.
in der westlich der erschliessungsstrasse situierten übergangszone zum übergeordneten grünzug
werden ball- und jugendspielflächen vorgeschlagen.
die im süden geplante strassenbahnhaltestelle und deren fussläufige anbindung ist integraler
bestandteil des vorliegenden planungskonzeptes.
promenade – in linearer weiterführung des westparks wird der promenadenbereich als urban
geprägter freiraum mit einer adäquaten aufweitung der strassenbegleitenden fussgängerbereiche
entwickelt. ausgestaltet mit sitzelementen, seebalkon, topografisch ausgeformten und über rampen
und treppen verbundenen sitzstufenanlagen und holzdecks lädt dieser bereich zum flanieren und
verweilen ein.
die lichte überstellung mit schirmkiefern erinnert an eine mediterane athmosphäre.
die materialisierung der jeweiligen stufenplateaus berücksichtigt den schwankenden wasserspiegel
des grundwassergespeisten sees.
die anlagerung eines badeschiffes im vorfeld dieser aufenthaltszone kann ein zusätzliches
freiraumangebot liefern.
die nördliche weiterführung wird als stringente, urbane promenade mit kaiartiger ausprägung
hergestellt, welche die urbane nutzung des areals unterstreicht. linear aufgrereihte, der kaimauer
folgende promenadenbäume und baumplätze zwischen den baukörpern gliedern und zonieren den
stadtraum.
eine nach westen zur abendsonne orientierte sitzstufenanlage bildet den gelenkpunkt zur
„kanalartigen“ urbanen ausprägung der wasserfläche im übergang richtung ostpark.
zentralpark – in verbindung mit der angrenzenden seefläche bildet der zentralpark den grössten
zusammenhängenden freiraum im neuen stadtteil.
weitläufige spiel- und liegewiesen charakterisieren diesen parkbereich.
die präzise topografische ausformung und die ausgestaltung des gewässerrandes folgen den
übergeordneten formalen gestaltungsprinzipien des entwurfkonzeptes und berücksichtigt das
grundwasserregime mit wechselnden wasserständen des sees gemäss den planerischen vorgaben
der vorliegenden seeplanung.
die vorgegebenen grössen der seeflächen aus der wasserrechtlichen einreichung, wie auch vorgaben
zu böschungsausformungen werden im vorliegenden gestaltungskonzept berücksichtigt.
die seeuferbereiche werden differenziert mit entsprechenden flachwasserzonen ausgebildet und dem
vorliegenden bepflanzungskonzept folgend mit entsprechenden ufer- und wasserpflanzen bepflanzt.
der wechsel von geschlossenen und offenen uferbereichen mit unterschiedlich hohen pflanzstrukturen
gewähren einer wechselbeziehung folgend spannende ein – und ausblicke auf die gegenüberliegende
promenade oder den rückwärtigen parkraum.
differenzierte aufenthaltsqualitäten und raumerlebnisse werden auch unter berücksichtigung gewässer
und naturschutzfachlich relevanter flächen entwickelt.
zur besucherlenkung führt ein holzsteg mit angrenzender aufenthaltsplattform vom park durch die
schilfzone auf die seefläche hinaus und lädt zum verweilen oder baden an diesem exponierten punkt
ein.
die baumüberstandenen und offenen parklächen dienen massgeblich dem freien spiel unter den
gesichtspunkten der mehrfachbenutzbarkeit.
picknicken, lagern, sonnen, spazieren oder ball- und bewegungsspiele, wie auch rückzug und
naturerlebnis stehen im vordergrund. sonnen- und schattenbereiche werden parkübergreifend
angeboten.
topografische überhöhungen bieten hervorgehobene aussichtspunkte über den umgebenden
stadtraum.
die aufgelöste rasterförmige anordnung der baumpflanzungen führt zur gewünschten abminderung
der windströmungen.
im gelenkbereich am parkrand zur südlich tangierenden wohnstrasse lagert sich ein raumbildendes
gartenband mit gräser- und robusten staudenpflanzungen an. der benachbarten wohnnutzung folgend
finden sich hier auch kleinkinder- und kinderspielbereiche. ein pavillon als unterstand mit kiosk,
aussengastronomie und wc- anlage ergänzt das ausstattungsangebot.
dem angelagerten campus dient er als vorgelagerte pausen- und erholungsfläche.
die erschliessung des zentralparks folgt in verbindung mit der angrenzenden öffentlichen
verkehrsberuhigten wohnstrasse und den weiterführenden parkmodulen dem übergeordneten
einheitlichen layerkonzept.
die im bereich des verbindungssteges geplante treibgutsperre wird mit der geforderten slipanlage für
das mähboot und entsprechenden erschliessungs- und lagerflächen als baulich funktionale einheit
kombiniert.
im übergangsbereich der u- bahntrasse zur „savanne“ wird entlang des mit brüstungsmauern urban
geprägten kanalufers eine skatebowl mit angeschlossenem jugendtreff als szenespot eingerichtet.
eine grosszügige asphaltierte bewegungsfläche bietet platz für streetstyle und sonstige
trendsportarten.
die geforderten rettungswege beidseits der bahntrasse sind als rasenpflasterflächen in der planung
berücksichtigt.
die „savanne“ wird gemäss den anforderungen der auslobung als multifunktionale
stadtteilübergreifende veranstaltungsfläche in strapazierfähiger schotterrasenbauweise
vorgeschlagen.
lichte aufgelöste baumraster wirken raumbildend ohne hermetisch zu wirken, definieren diesen
zentralen veranstaltungsort und vermitteln zu den angrenzenden bauten, infrastrukturelementen und
weiterführenden parkbereichen.
ostpark – wird als naturnaher nutzungsoffner parkraum im übergang zur östlich situierten
übergeordneten grünverbindung entwickelt.
offene mit lichten baumgruppen partiell überstellte wiesen- und magerrasenflächen kennzeichnen
dieses extensiv gestaltete parkmodul.
entlang des nördlichen haupterschliessungsweges werden lärmintensivere ballsportflächen in form
von kleinspielfeldern, streetball und multifunktionsflächen für partizipationsprojekte angeboten. ein
unterstand dient als wetterschutz und treffpunkt.
eine brückenbauwerk über die werkgleisanlage stellt die weiterführung in die übergeordnete östliche
grünverbindung her.
topografische interventionen binden diesen parkbereich in das parkübergreifende gestaltungskonzept
ein und bieten raum für abenteuerspiel oder mountainbike und dirtbike parcoure.