Sonnegg
Konzept
Der Neubau für das Alters- und Pflegeheim Sonnegg wird als zeitgenössisches, autonomes viergeschossiges Gegenüber auf der Ostseite des Alten Spitals platziert.
Das Dach des eingeschossigen Zwischenbaus fungiert als Bindeglied zwischen Alt- und Neubau. Darunter entsteht - mit der Verlängerung der bestehenden Zufahrt auf der Rückseite des alten Spitals - auf einfache Weise eine gedeckte Eingangssituation mit Vorfahrt und Anlieferung für beide Gebäude.
Das erhaltenswerte Alte Spital kann nach dem Bezug des Neubaus umgebaut werden. Die zentrale Erschliessung verbindet die vorgesehenen Nutzungen Alters- und betreutes Wohnen, Spitex oder Therapiepraxen in idealer Weise mit dem Neubau. Die Verlängerung der südseitigen Terrasse schafft einen grosszügigen Aussenraum für Bewohner und Besucher beider Gebäude. Der geschützte Garten für Bewohner mit Demenzerkrankungen wird auf dem Dach des Zwischenbaus angelegt.
Die Platzierung des kompakten Neubaus am Hang erhält den gut nutzbaren flachen Garten am Ufer der Langete. Die Bewohner, die Mitarbeiter und die Besucher des allseitig orientierten Alters- und Pflegeheims profitieren von der schönen Aussichtslage.
Der schöne, grössere Garten wird mit neuen Wegen erschlossen. Der Pflanzgarten wir neu angelegt. Der Steg über die Langete schafft eine direkte Fussgängerverbindung zum Spazierweg auf der anderen Seite des Flusses und gibt dem Garten so einen öffentlicheren Charakter. Das „Stöckli“ genannte, erhaltenswerte ehemalige Absonderungshaus bleibt bestehen und kann weiterhin durch die Gärtnerei genutzt werden.
Aus Alt und Neu entsteht die harmonische, effiziente Gesamtanlage Alterszentrum Sonnegg.
Architektur und Gestaltung
Die öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss des Neubaus werden als offenes, grosszügig wirkendes und flexibel nutzbares Raumkontinuum angelegt. Die Serviceräume werden effizient hangseitig angeordnet.
Die Wohngruppen in den oberen Geschossen werden kompakt um einem Kern mit Erschliessung und Nassräumen organisiert. Der Gruppenaufenthalts- und Essraum und die gedeckte Terrasse öffnen sich nach Südwesten. Die Zimmer werden entlang dreier Fassaden angeordnet. Die abwechslungsreichen Erschliessungsräume mit Nischen zum Verweilen öffnen sich zu allen Seiten zum Garten. Mit der Möglichkeit eines Rundgangs sind die Wohngruppen auch für Bewohner mit Demenzerkrankungen gut geeignet.
Die in traditioneller Weise erstellte Kratzputzfassade und die massiven Fensterbänke nehmen die Materialisierung des historischen Baus auf. Der sanfte, hellgraue Ton des Kratzputzes und die natureloxierten Oberflächen der Fensterrahmen aus Aluminium verbinden sich zu einem hellgrau – silbrigen, mit den Farben der Blumenwiese harmonierenden Volumen. Die Holzstoren spielen mit dem warmen Farbton des Ziegeldachs. Die grosszügigen Bandfenster holen die wunderschöne Aussicht auf die Obstbäume, den Pflanzgarten, die Hügelzüge des Emmentals und das Städtchen Huttwil in die hellen Innenräume.
Nutzung, Funktionalität und Flexibilität
Die einfache, effiziente Organisation des Alters- und Pflegeheims ermöglicht kurze Wege und einen wirtschaftlich – nachhaltigen Betrieb. Das statische Konzept des ökonomischen, aus Stahlbeton erstellten Rohbaus und die nicht tragend ausgebildeten Raumteilungen erlauben eine flexible Nutzung.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Das kompakte Volumen, die solide und unterhaltsfreundliche Materialisierung und die Erschliessung der Haustechnik mit einfachen, kurzen Leitungsführungen ermöglichen eine energetisch und ökologisch nachhaltige Lösung mit einer langfristig hohe Gebrauchs- und Betriebstauglichkeit.