Parcheggio e palestra per l'arrampicata sportiva
GRUNDIDEE
Allein wegen seiner Dimension wird die neue Kletterhalle ein Landmark in der heterogenen Landschaft der westlichen Peripherie der Stadt Bruneck sein. Eine Rolle, die noch durch seine zukünftige Lage verstärkt wird: getrennt von den benachbarten Bauten, inmitten von unterschiedlich gestalteten Leerräumen, zwischen einem Fußballfeld im Süden, den breiten Parkplätzen im Osten und Norden und der weiten noch landwirtschaftlich benutzten Talsohle im Westen; die Kletterhalle wird somit als solitäres Gebäude wahrgenommen werden. Aus diesen Gründen haben wir den Versuch aufgegeben, eine Verwandtschaft zwischen Neubau und den nahe liegenden Gebäuden zu suchen. Vielmehr wird ein Dialog mit den „Großformen“ del Landschaft inszeniert. Die Kletterhalle ist ein monolithisch wirkender Baukörper, der wie ein von den Bergen sich gelöster Felsbrocken aussieht, der im Tal unten gelandet ist. Diese wirkt wie ein Findling inmitten von dem sanft modellierten Talbecken, unter dessen Gewicht der Boden nachgegeben hat und sich eine Mulde bilden konnte. Das Gebäude soll eine Vielfalt von Assoziationen wecken, die natürlich mit der Aufgabe in Zusammenhang stehen, aber trotzdem wird keine Nachahmung der Natur angestrebt. Die geschliffene, polierte und grün eingefärbte Betonhülle lässt keine Zweifel über die Künstlichkeit der Intervention offen. Geometrische Brechungen und Verzogungen im Grundriss, kleine Abweichungen der Wände von der Vertikale verursachen leichte Schattierungen der Oberflächen des Volumens, das somit an Masse verliert und wie ein kristalliner und von Falten durchzogener Körper wirkt. Das Gebäude ist scheinbar fensterlos, hermetisch verschlossen; nur über einer Spalte, die den Felsensporn teilt, wenigen vertikalen Rissen und einem höhlenartigen Einschnitt ist ein Austausch mit dem Innern möglich. Erst abends enthüllt sich die Transparenz der Dachlandschaft, sobald die in der Betondecke eingelassenen matten Glaszylinder die massive Haut des Gebäudes entmaterialisieren. Die plastische Ausformung des Monolithen, die bis hin zur Dachlandschaft ausgearbeitet wird, hat eine formale sowie eine funktionale Begründung. Die Modellierung des Körpers hält das Volumen zusammen, obwohl das Gebäude aus Sporthallen mit unterschiedlichen Raumhöhen besteht, und ermöglicht eine Anpassung der Außenwände an den geometrischen Anforderungen der überhängenden, inneren Kletterwände.
STÄDTEBAU
Die Kletterhalle wird im südlichen Teil des Areals geplant und wird der neue Zielpunkt der Strasse, die das Schulquartier mit dem Stadtzentrum verbindet. Das Areal zwischen Gebäude und Tankstelle wird als Parkplatz für 150 Autos benutzt. Die freie Anordnung der Baumbepflanzung nimmt dem Parkplatz seine monotone Regelmäßigkeit, unterteilt ihn in einzelnen Bereichen und vermittelt diesen mit der westlich angrenzenden, offenen Landschaft. Das Gelände um der Kletterhalle herum wird um 3m gegenüber dem Straßenniveau versenkt, um die Höhe der Vorstiegshalle zu reduzieren und eine „natürliche“ Trennung zwischen Parkplatz und Klettergarten zu erreichen. Eine geneigte Fläche, die als Zuschauerbereich gedacht ist, verbindet beide Ebenen miteinander und weitet den Garten optisch zu den Feldern nach Westen aus.
INNENRAUM
Im Innern gelangt, entschlüsselt sich gleich das räumliche Dispositiv des Gebäudes: das Foyer mit Bar, Infobereich, Büro und Bibliothek bildet eine Brücke, die über der tief gelegenen Ebene der Kletterhallen schwebt. Drei verglaste Erker ragen vom Foyer aus in den Hallen hinein und bieten den Besuchern einen Blick in die schwindelfreie Welt der Kletterer. Eine breite Treppe führt die Sportler vom Foyer aus nach unten, zu den Umkleideräumen. Eine verglaste Galerie, die als Spalte in der Baumasse ausgebildet wird, verbindet alle drei Kletterbereiche. Über große Öffnungen sind sie optisch verbunden, können aber jederzeit voneinander getrennt werden. In den drei Kletterhallen, um eine diffuse, schattenlose Beleuchtung zu erreichen, fällt das Licht von oben, durch Glaszylinder, die in den Betondecken eingelassen sind. Vertikale, schlitzförmige Verglasungen sichern den Sportlern eine „ansteigende“ Blickbeziehung zur umgebenden Berglandschaft.