"KRISTALL": The Circle at Zurich Airport
Das Projekt steht unter dem Konzept «ergänzendes Landschaftsstück» und orientiert sich formal an Bildern von Bergkristallen und Eisblöcken. Daraus entsteht zwar ein einzigartiges Gepräge, die Umsetzung in ein einladend wirkendes Gebäude gelingt jedoch nicht. Die Gebäude- form hat das Potenzial, zur Ikone zu werden.
Die Strukturen im Innern laufen Gefahr, monoton zu wirken und eine starke Bürohausatmosphäre zu erzeugen. Schmale, lange Gänge und wenig flexible Räume lassen die Struktur kleinteilig wirken. Eine benutzerfreundliche Orientierung wird somit erschwert. Die angestrebte Etappierbarkeit erscheint unklar. Die Bearbeitungstiefe der öffentlichen Bereiche ist nicht ausreichend. Die Bereiche wirken nicht stimmig.
Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» werden in den drei unteren Geschossen, die als Sockel ausgebildet sind, auf der gesamten Arealfläche organisiert. In den oberen neun Geschossen liegen die Module «Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices». Die Hotels befinden sich im Zentrum und an der nördlichen Ecke des Areals. Die spitzwinkligen, dreieckigen Gebäudemodule schaffen keine guten Voraussetzungen für die Organisation im Inneren. Das Konzept unterstützt jedoch die Ausbildung einzelner Adressen.
Das Areal wird über die drei vorgegebenen Achsen an den Flughafen angebunden. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung erfolgt ebenerdig und mit einer Gondel. Die Langsamver- kehrsverbindungen inkl. Veloweg liegen vor dem Gebäude und entlang des Butzenbüelhügels. Die Haupteinfahrt für den motorisierten Individualverkehr erfolgt ab einer Brücke im Süden des Areals, die Ausfahrt im Norden und im Süden. Die Vorfahrten sind im Aussenbereich entlang des Gebäudes vorgesehen. Die Anlieferung erfolgt im 1. Untergeschoss über die Plaza und im Erdgeschoss. Die Parkierung ist im Untergeschoss und am östlichen Ende an- geordnet. Erschliessung und Parking sind grundsätzlich gut gelöst. Allerdings sind die Verkehrswege in ihren Dimensio- nen vielerorts zu knapp bemessen – in der Fahrbahnbreite, ebenso in der lichten Höhe und in den zum Teil zu engen Kurvenradien. Die Zahl der Motorrad- und Veloabstellplät- ze ist zu gering. Bezüglich der Erstellungskosten liegt das Projekt, vor allem wegen seiner grossen Fassadenabwicklung, im oberen Bereich der eingereichten Arbeiten. Die geforderten Nutzflächen werden übertroffen. Zusammen mit dem Mehr an vermietbarer Fläche entsteht trotz allem ein relativ wirtschaftliches Projekt.