"SOGLIO": The Circle at Zurich Airport
Das Gebäude erinnert mit seiner Silhouette an ein moder- nes Stadtviertel. Trotzdem wird weder versucht, architekto- nische Typologien wie Häuserblock, Strasse und Platz zu imitieren noch ein Surrogat von Stadt zu erzeugen. Viel- mehr ist die Absicht ablesbar, eine zusammenhängende, dichte Struktur als markante Einheit, ähnlich einem grossen Haus, entstehen zu lassen. Schwierigkeiten generiert dieses Konzept jedoch zwischen Parzellengrenze und Haus sowie im mäandrierenden Innenraum, wo undefinierte Räume zurückbleiben.
Die monotone und geschlossene Architektur wirkt auf den Besucher nicht einladend. Sie reagiert auch nicht auf das hybride Raumprogramm. Auf den Plänen sind kaum inte- ressante Räumlichkeiten auszumachen. Die Gebäudekerne dominieren, wodurch dem übrigen Raum wenig Potenzial verbleibt.
Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» werden in zwei Sockelgeschossen und im ersten Geschoss der Türme auf der gesamten Arealfläche organisiert. In den oberen neun Geschossen der Türme liegen die Flächen der Module «Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices». Die Hotels befinden sich im Zentrum und an der östlichen Ecke des Areals. Das konsequent und hochwertig wirkende Projekt mit seinem interessanten Innen-Aussen-Be- zug würde eine gute Adress- und Markenbildung zulassen. Dem gegenüber stehen zu knapp bemessene Nutzflächen und lange Wege. Das Modul «Brands & Dialogue» ist an seinem jetzigen Platz zudem ungeschickt angeordnet. Der gewählte Premiumansatz scheint zu klassisch und ist daher nicht mit dem Ansatz vereinbar, der dem Projekt zugrunde liegt. Das Areal wird über zwei Achsen an den Flughafen ange- bunden. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung erfolgt über eine Un- terführung. Als Hauptverbindung dient der Weg über den Bushof. Nebst dem Haupteingang sorgt eine Vielzahl von Gebäudeeingängen zum Strassenraum hin und in Richtung Park für eine grosse Durchlässigkeit des Foyers. Die inter- nen Langsamverkehrsströme verlaufen teilweise zwischen den Kuben. Die externen Langsamverkehrsströme werden um die Überbauung und am Fusse des Butzenbüelrings ge- führt und queren auf einer Fussgängerbrücke die A51. Die Haupteinfahrt für den motorisierten Individualverkehr erfolgt vom Butzenbüelring im Südosten über eine Brücke und ei- nen Tunnel, der den Butzenbüelring unterquert. Die Ausfahrt des Parkings mündet im Nordwesten in den Butzenbüel- ring. Die Einfahrt für die VIP-Zufahrt und Vorfahrten erfolgt im Norden, die Ausfahrt ganz im Osten. Die Vorfahrt führt entlang des Rings vor dem Gebäude. Ein Parkgeschoss ist im 2. Untergeschoss vorgesehen mit Option auf drei weitere Tiefgaragengeschosse. Abgesehen davon, dass die optionalen Tiefgeschosse den Grundwasserspiegel massiv unterschreiten würden, ergibt sich auch mit diesen ein viel zu geringes Parkplatzangebot. Im Übrigen ist die Einfahrt von Norden her weder zulässig noch funktionsfähig. Bezüglich der Erstellungskosten gehört das Projekt ins Mittelfeld der eingereichten Arbeiten. In Kombination mit massiven Unterschreitungen bei den geforderten vermietba- ren Flächen zeigt das Projekt eine sehr schlechte Wirtschaftlichkeit.